Großer Aufholbedarf bei militärischer und strategischer Raumfahrt

Berlin
Der BDLI fordert anlässlich der Münchner Sicherheitskonferenz ein erhöhtes Engagement Deutschlands in der militärischen Raumfahrt. Die Branche könne technologisch mithalten, benötigt jedoch eine klare Strategie und mehr Investitionen, um die Souveränität Europas zu sichern.

Der Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI) fordert die deutsche Politik anlässlich der Münchner Sicherheitskonferenz auf, ihr Engagement bei der militärischen und strategischen Raumfahrt signifikant zu erhöhen.

Marie-Christine von Hahn, Hauptgeschäftsführerin des BDLI:
Wir haben in Deutschland und Europa bei der Raumfahrt großen Aufholbedarf. Die sicherheitspolitische Bedeutung des Weltalls darf hierzulande nicht länger die zweite Geige spielen.

China und die USA gehen hingegen bereits große Schritte. Die Berufung des Raumfahrtunternehmers Musk als Regierungs-Sonderangestellter verdeutlicht konkret, dass in Zeiten zunehmender internationaler Spannungen Deutschland und Europa auf eine konkurrenzfähige Infrastruktur im Weltraum angewiesen sind.

Deutschlands und Europas Raumfahrtbranche kann technologisch problemlos mithalten. Jetzt muss jedoch mit Nachdruck dafür gesorgt werden, dass wir auch bei Aufklärung und Verteidigung im All eigenständig dabei sind. Wenn die Politik dies verpasst, steht unsere Souveränität sowie unsere Stellung in der Welt dem Spiel“, so von Hahn weiter.

Von 220 Raketenstarts im Jahr 2023 führten die USA mehr als die Hälfte durch, China 67, Russland 20, Indien sieben. Europa nur vier.

Die nächste Bundesregierung muss unverzüglich eine substanzielle Weltraumstrategie erlassen, die die unsinnigen Schranken zwischen ziviler und militärischer Weltraumforschung öffnet und mehr Investitionen in deutsche und europäische Raumfahrtprojekte mobilisiert“, so von Hahn abschließend.

Marie-Christine von Hahn vertritt den BDLI auf der Münchner Sicherheitskonferenz und spricht u.a. schon am Vortag der Konferenz bei einer Panel-Diskussion der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) sowie auf dem New Space Symposium des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI).

Dr. Patrick Keller

Leiter Kommunikation